Galvanisierung ist auch heute noch in hohem Maße Handarbeit, besonders in der Edelmetall-Gestellgalvanisierung. Die Vielzahl der Einflussvariablen auf den Galvanisierprozess macht diesen nur schwer berechen- und automatisierbar. Optimierungen geschehen meist auf der Ebene der Geometrie, indem z.B. Blenden und andere Vorrichtungen zur Flusssteuerung angebracht werden.
Zwar gibt es IT-Lösungen, aber diese konzentrieren sich primär auf die Abbildung des vorhandenen Arbeitsprozesses, nicht auf die Optimierung der Galvanisierung. Es fehlen bislang Ansätze zur automatisierten Erkennung teile- und gestellspezifischer Randbedingungen.
Das Galvanik-Unternehmen Jentner und das fem beschreiten in diesem Projekt einen völlig neuen Weg: Mittels kameragestützter Simulationsmodelle soll es möglich sein, signifikant bessere Ergebnisse bei der Galvanisierung zu erzielen, den Ausschuss zu senken und dabei substantiell Material und Energie einzusparen. Die erhöhte Genauigkeit des Galvanisierprozesses eröffnet überdies Märkte, die mit dem bisherigen Ansatz nicht zugänglich waren. Die Lösung wird in ein BDE-System implementiert. Die mittels Simulationsprogramm COMSOL® ermittelte Schichtdickenverteilung auf einem mit Teilen bestückten Galvanisiergestell zeigt die Abbildung.
Acknowledgement
Das ZIM-Vorhaben KK5119101PR0 der Forschungsvereinigung Verein für das Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie wird über die AiF im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.