Dr. Ulrich Klotz, Leiter der Abteilung Metallurgie am fem, präsentierte auf dem ersten Schmuck-Symposium zur Förderung der Schmuckherstellungstechnologie die Ergebnisse seiner neuesten Forschungen zu platinbasierten metallischen Gläsern. Das Jewelry Symposium ist eine leidenschaftliche, kollaborative, nicht-kommerzielle, globale Gemeinschaft, die Kreativität inspiriert, Innovationen fördert und die Weiterentwicklung und den Fortschritt aller Facetten der Familie der Schmuckhersteller anregt. Es ist der Nachfolger des bekannten Santa Fe Symposiums, das seit über 30 Jahren die führende Konferenz für Schmuckhersteller war.
Metallische Gläser auf Edelmetallbasis (BMG) sind aufgrund ihrer Eigenschaften wie hohe Gusshärte, Korrosionsbeständigkeit und hervorragende Oberflächenqualität interessante Werkstoffe für die Schmuck- und Uhrenherstellung. Allerdings sind hohe kritische Abkühlungsraten erforderlich, um eine amorphe Erstarrung zu erreichen, was eine Herausforderung für ihre Herstellung darstellt. Daher werden sie in metallischen Formen gegossen, was die geometrische Komplexität der Gussteile stark einschränkt. Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf die Prozessentwicklung für den Feinguss von Pt-P-Cu-basierten BMGs, um den Schmuckguss im industriellen Maßstab zu ermöglichen. Es werden die Ergebnisse des Schleuder- und Vakuum-Kokillengusses für zwei verschiedene Legierungen vorgestellt. Eine der Legierungen enthält 74 Gew.-% Platin und weist ein hohes Glasformungsvermögen auf, während die andere Legierung 85 Gew.-% Platin enthält und ein deutlich geringeres Glasformungsvermögen aufweist. Es wurden gegossene filigrane Schmuckteile mit hervorragender Oberflächenqualität demonstriert.
Owain Houghton von der Universität Cambridge stellte die Ergebnisse eines gemeinsamen Forschungsprojekts mit dem fem vor: “Will They Work? A Proof-of-Concept Study Comparing a 500Pd BMG and Crystalline Alloys for Watch Pieces and Jewelry”. Metallische Massengläser bieten interessante Eigenschaften wie hohe Härte, hohe Elastizität und niedrige Schmelztemperatur. Daher haben sie ein großes Potenzial für die Schmuck- und Uhrenindustrie, das bisher nur teilweise genutzt wird. Die vom fem und der Universität Cambridge durchgeführte Proof-of-Concept-Studie zeigte das Potenzial von metallischem 500Pd-Glas im Vergleich zu herkömmlichen 500Pd- und 14K-Weißgold-Legierungen. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Lisa-Yvonn Schmitt.
Wir bedanken uns bei den Organisatoren und allen Teilnehmern für die tolle Veranstaltung, die vielen produktiven Diskussionen und den wertvollen Austausch mit Experten aus aller Welt!
