Archäologische Vortragsreihe 2026 am fem Forschungsinstitut in Schwäbisch Gmünd

Entdecken Sie spannende Einblicke in die Archäologie! Das fem Forschungsinstitut lädt in Kooperation mit der Gesellschaft für Archäologie in Baden-Württemberg e.V. sowie dem Arbeitskreis Archäologie in Schwäbisch Gmünd ein zur Vortragsreihe „Geheimnisvolle Vergangenheit – Moderne Archäologie: Entdecken – Bergen – Restaurieren“. Experten aus Forschung und Denkmalpflege geben Einblicke in aktuelle Projekte, neueste Erkenntnisse und historische Zusammenhänge.

fem Forschungsinstitut 
Katharinenstraße 13–17, 73525 Schwäbisch Gmünd 

Jeweils 19:00 Uhr
Eintritt: 8,00 € / Mitglieder: 5,00 € 
Anmeldung erforderlich: Bitte per E-Mail an Frau Katja Baumgärtner unter k.baumgaertner@fem-online.de

Den Göttern geweiht – Naturheilige Plätze der Bronze- und Eisenzeit in Südwestdeutschland
Wann: 26. Januar 2026
Referent: Dr. Günther Wieland
Der Vortrag führt zu „naturheiligen“ Orten der späten Bronze- und Eisenzeit in Baden-Württemberg – markanten Plätzen, die Menschen für rituelle Handlungen und Opfergaben aufsuchten, lange bevor Tempelbauten entstanden. Die Identifizierung solcher Kultplätze gehört zu den spannendsten, aber auch anspruchsvollsten Aufgaben der Archäologie. Anhand archäologischer Befunde werden ausgewählte Heiligtümer vorgestellt.

Altbekannt und neu entdeckt – Frühe Kelten im Gmünder Umland
Wann: 23. Februar 2026
Referentin: Dr. Felicitas Schmitt
Schon seit der Altsteinzeit ist die Region um Schwäbisch Gmünd besiedelt. Auch die frühen Kelten hinterließen zahlreiche Spuren im Osten Baden-Württembergs. Zufallsfunde großer Infrastrukturprojekte, Forschungen an Höhensiedlungen und bekannte Fundplätze wie die Grabhügelfelder von Mögglingen geben Einblicke in die frühe Besiedlung und Kultur der Region.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen! 

Sichern Sie sich einen Platz und erleben Sie faszinierende Einblicke in die Vergangenheit direkt vor Ort in Schwäbisch Gmünd.

Weitere Informationen auch unter: https://www.gesellschaft-archaeologie.de/veranstaltungen.html 

Kupfer-Symposium des Kupferverbandes e.V. zu Gast am fem Forschungsinstitut 

Geballte Kupferkompetenz in Schwäbisch Gmünd

Schwäbisch Gmünd, 17. November 2025 – Rund 120 Fachleute aus Industrie, Forschung und Hochschulen kamen am 12. und 13. November zum 19. Kupfer-Symposium des Kupferverbandes e.V. ans fem Forschungsinstitut in Schwäbisch Gmünd. Im Mittelpunkt standen aktuelle Entwicklungen, Technologien, Prozesse und Anwendungen in den Bereichen Werkstofftechnik, Fertigung und Digitalisierung von Kupfer.

Plattform für den elementaren und zukunftsweisenden Werkstoff

Das Kupfer-Symposium gilt als bedeutendste deutschsprachige Fachveranstaltung zu Kupfer und Kupferlegierungen. In neun Sessions mit 25 Fachvorträgen und zwölf Posterbeiträgen spannte das Programm den Bogen von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz über additive Fertigung und Simulation bis hin zu Nachhaltigkeit und Recycling. Veranstalter ist der Kupferverband e.V., technologisches Kompetenzzentrum und Branchenverband der deutschen Kupferindustrie. Gemeinsam mit dem fem, das seit einem Jahrhundert Pionierarbeit in der Kupferforschung leistet, wurde das Symposium erstmals in Schwäbisch Gmünd ausgerichtet.

Kupfer steht heute im Zentrum einer neuen Innovationsphase. Es ist Schlüsselmaterial für Energiewende, Elektromobilität und Digitalisierung“, erklärte Prof. Dr. Holger Kaßner, Institutsleiter des fem. „Das Symposium bot uns die ideale Bühne, unsere Kompetenzen zu präsentieren und zu zeigen, wie wir datengetriebene Materialforschung und nachhaltige Prozesse in konkrete Anwendungen überführen.“

100 Jahre Kupferforschung am fem

Im Rahmen des Symposiums warfen die Gastgeber auch einen Blick in die eigene Geschichte: Die frühesten Aufzeichnungen über Kupferforschung am fem reichen bis ins Jahr 1929 zurück. Sie markieren den Beginn einer Erfolgsgeschichte aus wissenschaftlicher Neugier, technologischem Fortschritt und industrieller Relevanz.

Wie stark diese Tradition bis heute wirkt, zeigten Dr. Miriam Eisenbart, Abteilungsleiterin für Digitalisierung und KI am fem, und Miriam Dürr, Galvaniseurmeisterin und Technische Mitarbeiterin des Instituts. Dr. Eisenbart gab Einblicke in die Entwicklung von der klassischen Werkstoffforschung zu datenbasierten Methoden: Frühere Arbeiten zu neuartigen Kupferlegierungen münden heute in Projekten wie KupferDigital, in denen Materialeigenschaften, Fertigungsprozesse und ökologische Daten verknüpft werden und als Grundlage für einen digitalen Produktpass im Kupferkreislauf dienen.

Miriam Dürr präsentierte aktuelle Forschungsarbeiten zur Optimierung der Wärmeleitfähigkeit von Kupfer, um elektronische Bauteile effizienter zu kühlen und ihre Lebensdauer zu verlängern.

Austausch, Vernetzung und Ausblick

Führungen durch das fem sowie Exkursionen zu regionalen Industriepartnern – darunter Umicore und die Silberwarenfabrik – und eine Abendveranstaltung im Kloster Lorch boten vielfältige Möglichkeiten zum Austausch und zur Vernetzung. Das nächste Kupfer-Symposium findet 2027, dann in Kooperation mit der RWTH Aachen statt.

Teilnehmende des Kupfer Symposiums am fem Forschungsinstitut. © Thomas Zehnder

Teilnehmende des Kupfer Symposiums am fem Forschungsinstitut. © Thomas Zehnder

Weitere Impressionen:

Zum Welttag der Wissenschaft: Wie groß ist der Return on Science?

Wie groß ist der “Return on Science”? Der 10. November ist Welttag der Wissenschaft – ein Tag, an dem wir daran erinnern, dass Wissen mehr ist als Erkenntnis. Wissenschaft ist der Motor für Fortschritt, Wirtschaftskraft, Resilienz und Nachhaltigkeit.

Doch wie misst man den Wert von Wissen?

Wie stark Forschung tatsächlich wirkt, zeigt der aktuelle Evaluationsbericht der Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW), den die Landesregierung beauftragt hat. Alle zwölf Institute der innBW wurden von externen Gutachtern im Hinblick auf Qualität und Erfolg der Forschungs- und Transferarbeit evaluiert. Das Ergebnis in Zahlen:

🔹 1 € Grundfinanzierung erzeugt 4,25 € Wertschöpfung.
🔹 1:7 – auf ein gefördertes Projekt kommen sieben Direktaufträge aus der Wirtschaft.
🔹 +23,5 Prozent Industrieaufträge seit 2017, allein 5.513 Projekte im Jahr 2023.
🔹 +46 Prozent Zuwachs bei Aufträgen kleiner und mittlerer Unternehmen seit 2017.

Ihr Fazit: „Die Institute der innBW sind ein wesentliches Asset für Baden-Württemberg“. Sie loben exzellente Forschung, enge Wirtschaftsnähe und Spitzenleistungen in zentralen Technologiebereichen.

🚨 ABER:

Der Bericht mahnt auch: Forschung braucht stabile Rahmenbedingungen, um weiter Wissen zu schaffen. Weniger Investitionen, wirtschaftliche Unsicherheit und knappe öffentliche Mittel gefährden diesen Erfolg.
Am fem Forschungsinstitut definieren wir den „Return on Science“ wie folgt:

🔹 Abhängigkeiten reduzieren und Resilienz maximieren
🔹 Technologische Souveränität gewinnen
🔹 Wettbewerbsfähigkeit ausbauen
🔹 Fortschritt und Wohlstand gewährleisten
🔹 Zukunft für Wirtschaft & Gesellschaft ermöglichen

Wir stehen für angewandte Forschung, die Wirtschaft bewegt, Menschen befähigt und Zukunft baut durch Materialkompetenz.

return on science

Das fem beim Albmarathon 2025 in Schwäbisch Gmünd

🏃‍♀️🏃‍♂️ Läuft beim fem! Erfolgreicher Albmarathon 2025.

Ob fünf oder zehn Kilometer – unsere Kolleg:innen haben beim Albmarathon gezeigt, dass Forschung nicht das Einzige ist, was bei uns läuft. 🚀

🏅 Janina flitze die 5-km-Strecke in unter 25 Minuten ins Ziel und sicherte sich Platz 1 in ihrer Altersklasse. Zum Lohn gab’s eine hölzerne Goldmedaille!

Sie war so schnell wieder zurück, dass sie anschließend noch Zeit hatte, Timo und Florian beim Start des 10-km-Laufs kräftig anzufeuern.

Beide meisterten die anspruchsvolle Strecke mit 149 Höhenmetern mit Bravour.

Während es beim 5-km-Lauf noch regnete, liefen unsere 10-km-Starter bei perfekten Wetterbedingungen und so herrschte am Ziel dann beste Stimmung.

👏 Gratulation an alle drei für eine starke sportliche Leistung!

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Kupfersymposium 2025 am fem Forschungsinstitut: Cu next week!

👀 Cu next week auf dem Kupfer Symposium 2025 am fem Forschungsinstitut in Schwäbisch Gmünd! 

Am 12. und 13. November 2025 kommen führende Köpfe aus Industrie, Wissenschaft und Verbänden zur bedeutendsten deutschsprachigen Plattform rund um den Werkstoff Kupfer zusammen – veranstaltet vom Kupferverband e.V. 

Was Sie erwartet: Impulse, Insights und Interaktion mit großartigen Vertreter:innen aus Forschung und Industrie zu Themen wie

▪️Digitalisierung & KI in der Werkstofftechnik,

▪️Additive Fertigung und Fügetechnik,

▪️Werkstoffdesign, Simulation und Kreislaufwirtschaft.

Auf dem Programm stehen spannende Beiträge unserer fem Kolleg:innen: 

🔹Dr. Miriam Eisenbart stellt die Projekte „KupferDigital 1 & 2“ vor und zeigt in ihrem Vortrag, wie ein Materialdatenraum Effizienz und Nachhaltigkeit entlang des Kupferlebenszyklus steigern kann. In einer Keynote am zweiten Kongresstag beleuchtet sie zwei Jahrzehnte Kupferforschung am fem Forschungsinstitut.

🔹Frank König leitet die Session Additive Fertigung. 

🔹Dr. Heidi Willing hält einen Vortrag zur „Herstellung von hochwärmeleitfähigen Kupferfolien unter der Einlagerung von Diamanten“. 

🔹Felix Bauer übernimmt die Leitung der Postersession und setzt damit den Schlusspunkt eines intensiven ersten Konferenztages.

Eröffnet wird das Symposium durch Prof. Dr. Holger Kaßner, Institutsleiter des fem, und Dr. Klaus Ockenfeld, Managing Direktor des Kupferverbands e.V.

Wir freuen uns auf Sie. See you there!

👉 Zum vollständigen Programm: https://kupfer.de/wp-content/uploads/2025/10/Kupfersymposium-2025-Programm-Ansicht-251021.pdf

kupfersymposium reminder

We AIM for talents – das fem Forschungsinstitut als Aussteller auf der Aalener Industrie Messe 2025!

Knapp 100 Aussteller, viele interessierte Studierende und spannende Gespräche – das erlebten unsere Kolleg:innen Madlen Danz und Christoph Kiesl auf der Aalener Industrie Messe – AIM for students.

Sie berichten von regem Austausch mit vielen engagierten – auch internationalen – Studierenden und großem Interesse an Werkstudententätigkeiten, Praktika und Einstiegsmöglichkeiten im technischen Bereich.

Ebenso erfreulich: Auch Unternehmen suchten aktiv den Kontakt zum fem, um über Kooperationen und Forschungsprojekte zu sprechen.

Ein herzliches Dankeschön an alle Besucher:innen – wir haben viele Talente und Ideen „geAIMt“!

Aktuelle Stellenausschreibungen auch zu Abschlussarbeiten finden sich auch hier.

Wir freuen uns auf den Austausch mit motivierten Talenten – reinschauen lohnt sich!

fem Forschungsinstitut auf der AIM 2025
fem Forschungsinstitut auf der AIM 2025
fem Forschungsinstitut auf der AIM 2025

Delegationsreise in Schweden: Eindrücke aus der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie

Wie kann Europa seine industrielle und sicherheitspolitische Souveränität stärken? Diese Frage stand im Zentrum der dreitägigen Delegationsreise nach Schweden, an der unser Head of Industry Business, Frank König, gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aus Baden-Württemberg teilnahm.

Stationen, Einblicke und Erkenntnisse

Von AAC Clyde Space in Uppsala über Saab und die SSC – Swedish Space Corporation bis zu GKN Aerospace und der Business Region Göteborg: Die Delegation erhielt exklusive Einblicke in eine Branche, die in Schweden stark in Forschung und Entwicklung investiert.

Die schwedische Sicherheits- und Verteidigungsindustrie zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Verzahnung von Industrie, Forschung und staatlicher Strategie aus, mit dem Ziel, technologische Souveränität und Resilienz zu stärken. 

Was uns besonders beeindruckt hat, ist die konsequente Zusammenarbeit über institutionelle Grenzen hinweg“, sagt Frank König. „Diese enge Abstimmung schafft Geschwindigkeit, ohne die Qualität und Verantwortung aus dem Blick zu verlieren.“

Unser Beitrag als FuE-Partner

Sicherheitsarchitektur ist längst nicht mehr nur militärisch zu denken – sie bedeutet, Krisen vorzubeugen, kritische Infrastrukturen zu schützen und Abhängigkeiten zu reduzieren. Als regionaler Forschungs- und Entwicklungspartner entwickelt das fem Forschungsinstitut Material-, Prozess- und Oberflächenlösungen für sicherheitskritische Anwendungen: von Hochleistungsbeschichtungen und Sonderwerkstoffen mit optimierter Prozessierbarkeit über funktionsintegrierte Oberflächen bis hin zu autonomen Energietechnologien.

Mit unserer Expertise in Werkstofftechnik und Technologieintegration leisten wir einen Beitrag zu einer europäischen Sicherheitsarchitektur, die zivile und militärische Resilienz gleichermaßen stärkt.

Herzlicher Dank gilt Baden-Württemberg International, dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg und allen beteiligten Partnern auf deutscher und schwedischer Seite für Organisation, Austausch und Inspiration.

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Copyright der Fotos liegen bei Baden-Württemberg International

Das fem auf der 49. MPA Konferenz in Stuttgart  

Wie lassen sich wertvolle Ressourcen ohne Leistungseinbußen effizienter nutzen? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Vortrag von Dr. Martin Fenker auf der 49. MPA-Konferenz in Stuttgart.

Dort präsentierte er aktuelle Ergebnisse* zur Entwicklung von Nanoclustern aus Platin-Yttrium-Legierungen. Diese haben das Potenzial, den Platinverbrauch in Brennstoffzellen deutlich zu reduzieren und gleichzeitig die katalytische Effizienz zu verbessern.

Die Nanocluster wurden mittels einer Nanoclusterquelle synthetisiert. Durch die gezielte Variation von Gasfluss, Aggregationslänge und Beschichtungszeit konnten Clustergrößen zwischen 4 und 12 nm erzeugt werden. Diese Korrelationen wurden erstmals systematisch analysiert.

🔍 Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu nachhaltigen und ressourceneffizienten Energietechnologien! Sie zeigen, wie Materialwissenschaft und Prozessinnovation Hand in Hand gehen, um die Energiewende technologisch voranzubringen.

Wir danken der MPA Universität Stuttgart für den fachlichen Austausch und die Plattform, anwendungsorientierte Forschung sichtbar zu machen.

* 💡 Der Vortrag basiert auch auf den Erkenntnissen von Lisa-Marie Weinhold, die sie im Rahmen ihrer Bachelorarbeit am fem Forschungsinstitut in Zusammenarbeit mit Dr. Martin Fenker erzielte.

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Behind the Thesis: Zwischen Labor und Energiewende: Natrium als vielversprechendes Anodenmaterial für Batterien 

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Lithium ist die Basis heutiger Energiespeicher – und zugleich ihr größter Engpass: knappe Ressourcen, geopolitische Abhängigkeiten, steigende Kosten. Natrium hingegen ist fast unbegrenzt verfügbar, preiswert und chemisch Lithium erstaunlich ähnlich. Für die Forschung ergibt sich daraus ein klarer Auftrag: Wege finden, um Natrium als Anodenmaterial in Batterien nutzbar zu machen.

Genau mit diesem Zukunftsthema beschäftigte sich Prisca, Chemie-Studentin an der Hochschule Aalen, im Rahmen ihrer Bachelorarbeit am fem Forschungsinstitut. Im Projekt LIB2SIB untersuchte sie, wie sich Natrium galvanisch abscheiden lässt – und welche Elektrolytsysteme und Substrate sich dafür eignen. Ihr Ziel: dünne, reproduzierbare Natriumschichten herzustellen, die als Anodenmaterial in künftigen Natriumionen-Batterien eingesetzt werden können.

Ich habe nicht nur eine Abschlussarbeit geschrieben, sondern aktiv an einem Forschungsprojekt mitgearbeitet, das globale Herausforderungen adressiert. Es geht um die Frage, wie eine nachhaltige, sichere und bezahlbare Energiespeicherung der Zukunft aussehen könnte. Dieses Ziel vor Augen zu haben, war sehr motivierend“, erzählt Prisca. Besonders wertvoll war für sie auch die enge Zusammenarbeit mit den Kollegen und der fachliche Austausch mit ihrem Betreuer Dr. Reinhard Böck.

Für ihn war die Betreuung der Abschlussarbeit eine kleine Entdeckungstour. Denn es wurden nicht nur bekannte Fakten bestätigt, sondern auch neue Erkenntnisse gewonnen. „Die untersuchten Natrium-Elektrolytsysteme verhielten sich hinsichtlich ihrer chemischen Stabilität und Eignung zur Abscheidung völlig unterschiedlich. Je nach Elektrolyt bildete das Natrium andere Kristallitstrukturen aus – etwas, das in der Fachliteratur so nicht dokumentiert war. Genau solche Befunde machen Forschung spannend.

Dass diese Ergebnisse so klar sichtbar wurden, lag auch am sorgfältigen Vorgehen. Prisca arbeitete sich tief in das komplexe Thema ein, plante Versuche präzise und wertete sie konsequent aus.

Ihr Engagement und ihre Genauigkeit haben entscheidend dazu beigetragen, dass wir neue Erkenntnisse zur galvanischen Abscheidung von Natrium aus Ether-basierten organischen Elektrolyten gewinnen konnten“, betont Dr. Böck. Die Resultate sind nun ein wichtiger Baustein, um das Projektziel – die Entwicklung dünner Natriummetallanoden – weiter voranzubringen.

Und welchen Rat nimmt die Absolventin mit? „Alle Annahmen und Erkenntnisse sollten wirklich verstanden werden und wissenschaftlich belegbar sein.“ Ein Ratschlag, der nicht nur für diese Arbeit gilt, sondern für jede Forschung.

Strukturen für den Wandel: fem schafft zentralen Fachbereich für Werkstoffcharakterisierung und Bauteilprüfung  

Schwäbisch Gmünd, 22. Oktober 2025 – Mit der Gründung der Abteilung „Bauteil- und Werkstoffcharakterisierung“ bündelt das fem Forschungsinstitut seine Prüf- und Analysekompetenz für Werkstoffe und Bauteile unter einem Dach und schafft eine leistungsfähige Struktur für agile und fokussierte Industriedienstleistung. Damit reagiert das Institut auf die zunehmenden Herausforderungen, die mit dem Transformationsdruck in der Wirtschaft einhergehen. Sei es durch neue Werkstoffe, kürzere Entwicklungszyklen, nachhaltige Prozesse oder steigende Anforderungen an Bauteilperformance und Qualität.

„Der Bedarf in der Industrie verändert sich spürbar. Unternehmen müssen schneller entwickeln, Qualität sichern und Innovation vorantreiben. Deshalb gestalten wir diesen Wandel aktiv mit – durch neue Lösungen, partnerschaftliche Zusammenarbeit und messbaren Mehrwert für die Wirtschaft und den Standort. Wir richten unsere Strukturen, Methoden und Kapazitäten konsequent auf diese industriellen Anforderungen aus“, betont Prof. Dr. Holger Kaßner, Institutsleiter des fem.

Forschung, die sich an Industrievorgaben orientiert

Unter der Leitung von Dr. Andreas Richter konzentriert sich die neue Abteilung auf serielle Prüf- und Analyseverfahren – mit dem Anspruch, Industriekunden vom mittelständischen Unternehmen bis zum Großkonzern verlässlich und zielgerichtet zu unterstützen. Von der atomaren Werkstoffanalyse bis zur Bauteilbewertung stehen modernste Methoden bereit: darunter hochgenaue Analyseverfahren (ICP-OES/MS, GDOES, WD-RFA etc.), Röntgendiffraktometrie (XRD), Rasterelektronenmikroskopie (REM) und 3D-Computertomographie (CT) sowie mechanische Werkstoffprüfungen und Härte- oder Gefügebewertungen mit Mikroskopie.

Der Fokus liegt dabei auf definierten Standards, die reproduzierbare Ergebnisse ermöglichen und sich direkt in die Qualitätssicherung oder Produktentwicklung integrieren lassen. Durch klare, individuelle Vorgaben können auch große Serien effizient und kontinuierlich bearbeitet werden – immer entlang der Kundenanforderungen.

„Wir liefern, was Industrie und Mittelstand brauchen: schnelle Prüfprozesse, belastbare Ergebnisse und klare Standards. Unsere Mess- und Analysetechnik unterstützt Unternehmen dabei, Entwicklungszyklen zu verkürzen, Qualität zuverlässig zu sichern, regulatorische Vorgaben zu erfüllen und Innovationen voranzutreiben. Dabei sind wir ein effizienter Partner – flexibel in der Umsetzung, präzise in den Ergebnissen“, so Dr. Andreas Richter, Abteilungsleiter Bauteil- und Werkstoffcharakterisierung am fem.

Agil, verlässlich und zukunftsfähig

Die neue Struktur ist Teil eines übergeordneten Transformationsprozesses am fem Forschungsinstitut: Ziel ist es, die eigenen Stärken konsequent an den Bedarfen der Wirtschaft auszurichten. Die gebündelte Methodenvielfalt und das vernetzte und interdisziplinäre Know-how am Institut ermöglichen es, auch komplexe Fragestellungen effizient zu bearbeiten und Ergebnisse mit direktem Mehrwert für Forschung und Entwicklung, Qualitätssicherung oder Zulassung zu liefern.

Einladung an Politik und Wirtschaft

Die Reorganisation des Instituts ist ein Statement: Für Forschung mit Wirkung. Für agile Strukturen im öffentlichen Forschungssektor. Und für einen kooperativen Schulterschluss von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, um Innovationskraft dort zu verankern, wo sie gebraucht wird – in der Fläche, im Mittelstand, in den Regionen.

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Prof. Dr. Holger Kaßner, Institutsleiter mit Dr. Andreas Richter, Abteilungsleiter Bauteil- und Werkstoffcharakterisierung. (v.l.n.r.); Copyright: fem Forschungsinstitut.

Über das fem

Das fem Forschungsinstitut in Schwäbisch Gmünd zählt seit 1922 zu den führenden Instituten für die Erforschung, Entwicklung und Analyse von metallischen Werkstoffen und Beschichtungen. Darüber hinaus ist es das weltweit einzige unabhängige Edelmetallinstitut. Ziel der Aktivitäten der rund 100 Beschäftigten auf den Gebieten der Materialwissenschaft, Metallchemie und Oberflächentechnik sind maßgeschneiderte und zukunftsweisende Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen sowie die Industrie.