Vorbereitungen beginnen: Zukunftsprojekt am fem

Das fem hat sich in den letzten drei Jahrzehnten kontinuierlich weiterentwickelt – thematisch, methodisch, personell und auch baulich. Anfang der 1990er Jahre wurde das Institutsgebäude in der Katharinenstraße aufwändig renoviert und erstmals ausschließlich vom fem genutzt; zehn Jahre später kam mit dem Verwaltungsgebäude die erste Erweiterung hinzu; weitere zehn Jahre später folgte mit dem Applikationstechnikum die bislang letzte Ergänzung mit rund 2500 qm Büro- und Laborflächen. In dieser Zeit verdreifachte das fem seine Mitarbeiterzahl von 30 auf heute rund 90, die Einnahmen aus Industrieaufträgen und Forschungprojekten konnten um ein vielfaches gesteigert werden. Heute ist das fem ein national und international renommiertes außeruniversitäres Forschungsinstitut, das im Rahmen seiner praxisorientierten Forschungs- und Entwicklungsarbeit direkt mit der Industrie sowie klein- und mittelständischen Unternehmen kooperiert.
In den letzten Jahren hat sich im wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Umfeld des fem viel getan: Themen wie Energietechnik, (Batterieforschung und Wasserstofftechnologie), Leichtbau und die Digitalisierung der Fertigungstechnik (Stichwort additive Fertigung) haben rasant an Bedeutung gewonnen. Durch seine große Erfahrung auf den Gebieten der Materialwissenschaft und Oberflächentechnik und sein Gespür für wichtige Zukunftstrends konnte das fem frühzeitig Forschungsgruppen für die genannten Themen aufbauen. Mittlerweile aber stoßen Forschung und Entwicklung in den bestehenden Laborräumen des fem an ihre Grenzen, sodass eine Erweiterung des Instituts zwingend erforderlich ist. Das neue Innovationslabor mit direkter Anbindung an die bestehende Infrastruktur des Instituts wird es ermöglichen, die wirtschaftsnahen Forschungsarbeiten zu intensivieren und den Technologietransfer auszuweiten und zu beschleunigen.
Mit dem Programm REACT-EU, der europäischen Investitionsinitiative zur Bewältigung der Coronavirus-Krise, ist nun die Chance gekommen, dieses Vorhaben kurzfristig zu realisieren. Das fem ist darauf bestens vorbereitet: Bereits 2017 wurde ein Strategiepapier veröffentlicht, in dem die Entwicklung des Instituts über das einhundertjährige Jubiläum im kommenden Jahr hinaus bis 2027 detailliert beschrieben ist. Das Konzept liegt also vor, nun heißt es, das Bauvorhaben rasch umzusetzen. Das Nachbargrundstück in der Katharinenstraße hat das fem kürzlich erworben, bereits diese Woche beginnen bei günstiger Witterung die Vorbereitungen zur Herrichtung des Baufelds. »Für das fem und die Stadt Schwäbisch Gmünd ist das eine einmalige Gelegenheit, die wir jetzt unbedingt ergreifen müssen“, betont Dr. Andreas Zielonka, Leiter des fem. Bis zu fünfzig hochqualifizierte Arbeitsplätze werden im neuen Innovationslabor entstehen, das auch ein wichtiger Baustein im Großprojekt H2-Aspen der Stadt Schwäbisch Gmünd sein wird: „Ziel ist eine direkte Anbindung an den geplanten Technologiepark und die dort ansässigen Firmen, mit denen wir auf dem Gebiet der Wasserstoffforschung sehr eng kooperieren werden“, so Zielonka, der sein Projekt am 20. Januar 2021 im Verwaltungsausschuss der Stadt vorstellen wird.