Welt der Metalle

Eine Expedition in die „Welt der Metalle" – Grundschüler zu Gast am Forschungsinstitut fem

Ungläubiges Staunen bei den sieben Grundschülern: Die Flüssigkeit, die soeben noch pinkfarben leuchtete, verliert plötzlich ihre Farbe! Ist hier womöglich Zauberei im Spiel? Nein, erklärt Katja Baumgärtner vom Forschungsinstitut fem, es reiche ein wenig Chemie, um diesen Effekt herbeizuführen: Mischt man Säure und Base verlieren beide ihre Wirkung, Neutralisation nennt die Fachfrau das. Und damit man das auch sieht, verliert die Indikatorflüssigkeit mit dem verzwickten Namen „Phenolphthalein“ ihre Farbe und wird klar wie Wasser. Das begreifen auch die aufgeweckten Jungen und Mädchen an der Station Metallchemie, der letzten auf ihrer Reise durch die „Welt der Metalle“. Der Kurs gehört zum Bildungsangebot der Hector Kinderakademie, deren Ziel die Förderung von Grundschulkindern ist, insbesondere auf den Gebieten Technik und Naturwissenschaft.

„Für die Anwerbung des zukünftigen wissenschaftlichen Nachwuchses ist es ein klein wenig zu früh“, scherzt Kursleiterin Katja Baumgärtner. „Ich möchte die Kinder mit spielerischen Mitteln auf die große Bedeutung aufmerksam machen, die Metalle und Edelmetalle in unserem Alltag haben.“ Und so beginnt die Expedition der Schüler mit der einfachen Frage, wo diese uns tagtäglich begegnen. Und mit einer prall gefüllten Schatzkiste, in der allerlei silbrige Dinge stecken. Die Kinder lernen schnell: Nicht alles, was glänzt, ist aus Metall, aber es gibt fast keinen Bereich des Lebens, in dem Metalle keine Rolle spielen. Richtig wissenschaftlich wird es mit dem Blick auf das Periodensystem, das die große Vielfalt der Metalle verdeutlicht. Gemeinsam ist den meisten Metallen die silberne Farbe, ansonsten aber gibt es große Unterschiede, was mit so komplizierten Dingen wie Atomen, Bindungsstärken und Kristallgittern zu tun hat. Da gibt es leichte und schwere, harte und weiche Stoffe und sogar solche, die bei Raumtemperatur flüssig sind. Früher wusste jedes Kind, was Quecksilber ist, heute aber, in Zeiten des digitalen Fieberthermometers, ist es fast schon wieder exotisch.

Vieles gibt es an den acht Stationen des Kurses zu entdecken. So erfahren die Grundschüler was ein Forscher meint, wenn er von Legierung oder Oxidation spricht, probieren unter professioneller Anleitung verschiedene Testmethoden aus und gewinnen nebenbei einen Eindruck von den vielfältigen Forschungsthemen, die am fem bearbeitet werden. Nicht abstrakt und theoretisch, sondern anhand einer Reihe von anschaulichen Objekten, die Katja Baumgärtner zusammengestellt hat. Hier etwa die bunt schillernden Metallschichten, die nicht nur schön aussehen, sondern auch dem Schutz dienen, dort defekte Bauteile, deren Mängel erst unter dem Mikroskop sichtbar werden. Ob nach anderthalb Stunden am Forschungsinstitut der Berufswunsch „Metallforscher“ geweckt wurde? Da waren sich Johanna und ihr Bruder David von der Scheuelbergschule in Bargau noch nicht ganz sicher. Spaß aber hat sie ihnen und den anderen Kindern allemal gemacht, die „Welt der Metalle“.

Weitere Informationen zum Angebot der Hector Kinderakademie finden Sie hier: http://www.kinderakademie-gd.de